Notruf mit Preisschild – Warum Brandenburger bald für Rettungseinsätze zahlen müssen
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www.hna.de/welt/notruf-mit-preisschild-warum-br…
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Das geht doch irgendwie immer mehr in Richtung "Amerikanischer Verhältnisse", so Schritt für Schritt. Natürlich sind Details anders, aber die Ära der Sozialstaaten und des sozialdemokratisch geprägten, westlichen Kapitalismus scheint auch hier langsam aber stetig zu Ende zu gehen. Wird ja auch noch spannend, wie die Haushalte künftiger Regierungen mit immer noch aktiver Schuldenbremse und Sondervermögen aussehen werden.
Noch deutlich in lebendiger Erinnerung wäre so etwas doch ein absoluter Tabubruch gewesen, auch nur vorzuschlagen. Wohlgemerkt geht es hier ja nicht nur um Fälle ohne Notwendigkeit (und selbst dort: Nur wenn diese nicht zu hart und oft abgestraft werden, erzeugt es keine Unsicherheiten, ob man sich in manchmal entscheidenden Sekunden traut, einen Krankenwagen zu rufen).
Wähle braune Scheisse, bekomme braune Scheisse
Bei solchen Sachen, rufen die Hypochonder dann trotzdem an, aber die Oma mit dem Schlaganfall, oder die finanziell Schwachen welche Angst vor den Kosten haben bzw denken sie haben keinen Notfall obwohl sie sofort ins Krankenhaus müssten dann eben nicht mehr.
Habe es in der Schweiz, wo Krankenwagenfahrten von der Krankenkasse nicht voll bezahlt werden, öfters erlebt wie Leute die kurz vorm Abkacken waren sich mit letzter Kraft zu Fuß in die Notaufnahme geschleppt haben.
Das darf doch bitte nicht wahr sein..... Ich sehe schon die Dashcam clips mit Menschen die während der Fahrt hinten aus dem Krankenwagen springen weil sie nicht ruiniert sein wollen
Laut RBB kostet es wohl auch wenn es medizinisch notwendig war
https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2025/03/brandenburg-rettungsdienste-einsaetze-kosten-krankenkassen-kommunen-streit.html
Stimmt, steht auch hier weiter unten:
Wird bestimmt interessant sollte sich mal jemand weigern das zu bezahlen und das mit "hättet ihr mich halt sterben lassen, lasst halt den zahlen, der angerufen hat" begründen.
Das zugrundeliegende Problem dürfte die Zerstörung der medzinischen Versorgungsstrukturen durch den allgegenwärtigen ausufernden Sparwahn sein. Die Ankündigung, unnötige Einsätze den Patienten zu berechnen kommt ja auch nur als Folge auf eine Weigerung der Krankenkassen, für die Einsätze zu bezahlen. Zusätzlich weichen immer mehr Leute mangels Alternativen für Probleme, für die sie eigentlich zum Hausarzt gehen sollten, auf den Notruf aus. Außerdem sind Menschen zunehmend weniger in der Lage oder willens, sich selbst zu helfen, auch wenn sie das könnten. Die Gesellschaft wurde halt jahrzehntelang zu unmündigen passiven Konsumenten erzogen. Dazu kommt die Vergreisung der Gesellschaft in Kombination mit Technologien, die automatische Notrufe veranlassen. (z.B. Hausnotruf, eCall, Smartphones, die automatisch den Notruf wählen, wenn sie einem aus der Tasche fallen)
Gegenvorschlag
Kein Gegenvorschlag. Thema komplett verfehlt.
Auch die Einheitskasse kann eine andere Auffassung ggü den Landkreisen haben, was angemessene Kosten betrifft. Hier tritt ja der vdek auch einheitlich auf.
Auch sonst ist sie kein Allheilmittel wie alle immer gerne tun (ich sympathisiere selbst mit der Idee). Selbst wenn du eine Einheitskasse hast, gibt's keinen einzigen Arzttermin mehr als jetzt.
Die Privatpatienten nehmen dir auch keinen Termin weg, die Ärzte bekommen für Kassenpatienten sobald sie das Regelleistungsvolumen überschreiten nur noch einen Bruchteil der Vergütung (wenige Prozente von dem auch sonst nicht gerade üppigen Regelsatz) für diese Fälle. Da die wenigsten gerne fürs Arbeiten bezahlen, gibt's dann eben keine Termine mehr und die Praxis bleibt zu.
Die Anzahl der Ärzte in einem Bereich ist auch begrenzt (über die Anzahl von „Kassensitzen“, Rot-Grün hat Anfang der 2000er es auch noch Investoren ermöglicht diese aufzukaufen. Diese leisten im Gegensatz zur Einzelpraxis auch häufig keine volle Versorgung eines Fachgebiets, sondern konzentrieren sich auf lukrative einzelne Eingriffe/Erkrankungen, was die Versorgung auch nicht verbessert.)
Bei Privatpatienten/Selbstzahlern gibt's diese staatliche Angebotsdrosselung nicht, die bezahlen den Arzt direkt und rechnen hinterher mit ihrer Kasse ab.
Politiker und Kassen stellen sich aber gerne doof und stimmen gerne in die Schimpferei über die bösen Ärzte ein, die Privatpatienten bevorzugen würden. Ist ja auch einfacher als die Hintergründe zu erklären, am Ende wäre die Bevölkerung ja auf den richtigen Adressaten sauer.
Das einzig gute was Lauterbach gemacht hat, ist die Budgetierung bei Haus und Kinderärzten zu beenden. Damit wird sich die Terminlage zumindest in diesen beiden Bereichen entspannen